"Wegwerfarbeiter" an Atomkraftwerken

http://www.youtube.com/watch?v=GmwSpyX8n_Qendofvid [starttext]
Wochenschau.TV: Einem WDR-Bericht zu Folge soll es sich bei den 50-70 "Helden" am Atomkraftwerk Fukushima 1 um sogenannte, in Japan als "Wegwerfarbeiter" bezeichnete Niedriglöhner (offenbar angeworbene Obdachlose, Sozialfälle, sogar Minderjährige) handeln, die nun unter Lebensgefahr versuchen den Reaktor zu kühlen.

An Menschenverachtung nicht mehr zu überbieten: Während die Verantworlichen aus weiter Ferne zuschauen, werden hier die Schwächsten der Gesellschaft gnadenlos in den Strahlentod geschickt. Könnte mir vorstellen, dass es bei uns in Deutschland ganz ähnlich abläuft, wenn hier ein "Störfall" passiert.

Aber kann das jemand nochmal konkreter verifizieren? Stimmt der Bericht?

Update:

"Wegwerfarbeiter" gibts anscheinend auch in unserer Atomindustrie. Nachzulesen in "Ganz unten" Wallraff und dem Spiegel-Report zu dem Thema, letzteres auch online:

http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13517395.html

Update 2:

Nachzulesen in "Deutschland umsonst", S.178, von Michael Holzach. Der Autor kommt auf seiner Deutschlandreise 1980 am AKW Obrigheim vorbei, wo er auf ein Zeltlager von Studenten trifft, die in den Semesterferien im AKW arbeiten. Diese berichten recht freimütig (Zitat):

"Wenn mal ein Dampfrohr undicht ist und „zugeschossen" werden muß, stellt die Reaktorleitung angeblich gern „Türken" ein. Für einen Wochenlohn, so erzählt man mir, müssen die Gastarbeiter dann genau solange am strahlenden Unfallort arbeiten, bis sie Ihre Jahresdosis von 5000 Millirem „drin" haben, und das dauert, je nach der Radioaktivität, zwischen dreißig und fünfzig Sekunden. Ist das leckgeschlagene Rohr in dieser knappen Zeit noch nicht dicht, so werden die nächstes Türken in die Strahlen geschickt. „Verheizen" nennt man dieses Verfahren im Kernkraftjargon."


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